Weitbrechtschule in Aalen-Wasseralfingen

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Gemeinsamer Schulausflug nach Tripsdrill

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Wie man an der Wasseralfinger Weitbrechtschule eigene Praktikumsstellen realisiert und für die Schüler Menüs zaubert. Ein Blick in die Küche.
Aalen-Wasseralfingen
Drei Tage in der Woche wird am Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) der Weitbrechtschule gekocht. Für Schüler, die Ganztagesbetreuung wollen und brauchen. Die Achtklässler sind eifrig am Vorbereiten. Heute gibt's grünen Salat mit Joghurt-Soße als Vorspeise, im Hauptgang steht ein Reise-Gemüse-Auflauf mit Hähnchen auf dem Plan und zum Nachtisch wird Kirschdessert mit Spekulatius serviert. Es ist eine Interimslösung, aber eine, die den „kleinen Ganztag“ des SBBZ sozusagen als Interimslösung ermöglicht.
Die Weitbrechtschule hat fürs kommende Schuljahr die Genehmigung einer Ganztagesgrundstufe beantragt. „Wir werden dann hoffentlich auch mit den entsprechenden Ressourcen ausgestattet“, sagt Sonderschulrektor Volker Sturm. Seit 2014 ist Volker Sturm Rektor an der Weitbrechtschule. Bereits unter seinem Vorgänger Konrad Lindenberger hatte es den „kleinen Ganztag“ gegeben, aus dem eigenen Lehrerdeputat geschnitten. So ist's auch heute noch. Durch die sinkenden Deputatsstunden musste das Angebot aber stark reduziert werden. Seit vier Jahren unterstützt die Stadt Aalen mit FSJ-Kräften das Projekt. Allerdings mussten sich die Kinder bislang selbst mit Vesper versorgen. „Ein Dorn im Auge für die Lehrer“, erzählt Sturm, weil doch nicht selten eher Ungesundes aus der Vesperdose kam.
„Wir sind froh, dass wir an drei Tagen Ganztagesbetreuung anbieten können“, betont Rektor Sturm. Möglich machte dies die Idee von Konrektorin Julia Maier, die auch Klassenlehrerin der Achtklässler ist: Mittagessen, von den Achtklässlern gekocht und zubereitet für alle, die gerne am Projekt teilnehmen wollen.
Seit diesem Schuljahr läuft's wie geschmiert. Den Speiseplan machen die Schülerinnen und Schüler selbst, immer eine Woche zuvor. Wöchentlich wechseln die Arbeitsschichten.
Ein Projekt, das mit Kopf, Herz und Hand gestaltet ist und fächerübergreifendes Lernen beinhaltet. Natürlich gelte dies auch für die Kalkulation, sagt die Lehrerin. Ein frisch zubereitetes, dreigängiges Mittagessen wird angeboten. Zweimal gibt es vegetarische Kost, einmal mit Fleisch und da steht Hähnchen auf der Karte, um auch den muslimischen Schülern die Teilnahme zu ermöglichen.
„Die Schüler sind mit Feuereifer bei der Sache“, stellt Julia Maier fest. Bei hiesigen Metzgern wird eingekauft, Obst und Gemüse immer saisonal gut durchgemischt und abwechslungsreich.
Einen weiteren Zugewinn lässt Rektor Volker Sturm nicht unerwähnt. Corona bedingt hätten sich die Achtklässler schwergetan, Praktikumsstellen zu finden. Das neue Projekt biete einen sinnvollen Praktikumsersatz, um Arbeitserfahrungen zu sammeln. „Die Schüler sind so begeistert, dass sie sogar Überstunden in Kauf nehmen,“ fügt die Ideengeberin hinzu.
Den Schülern winkt, wenn's weiter so gut läuft, ein „Bonbonle“ touristischer Couleur. Der Überschuss des Erlöses soll Grundstock werden für die Abschlussfahrt nach Berlin, die sich die Schüler so sehr wünschen. „Da gibt man gerne etwas mehr“, sagt ein Lehrer nebenbei. Auch das Lehrpersonal lässt sich das Mittagessen schmecken. Bei aller Freude über „die ganz tolle Zwischenlösung“ hofft Rektor Volker Sturm darauf, „dass die Genehmigung für die Ganztagesgrundstufe fürs kommende Schuljahr erteilt wird“.
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